Erfolgreiche Aktion auf dem Bundesplatz

Zu Beginn stand die Behindertensession im Fokus. Nach einem kurzen Rückblick auf die Session von vergangenem März übergaben Mitglieder der Behindertenkommission, darunter auch der blinde, ehemalige Tessiner Staatsrat Manuele Bertoli, die drei Petitionen der Behindertensession 2023 an die Bundeskanzlei. Darin fordern sie ein autonomes und ungehindertes Wahl- und Stimmrecht, Hindernisfreiheit und Teilhabe am politischen Leben sowie politische Mitsprache und das passive Wahlrecht. Kurz darauf wandte sich der Blick von der vergangenen Behindertensession hin in den kommenden Wahlherbst: 12 Nationalratskandidierende mit unterschiedlichen Behinderungen und unterschiedlicher politischer Couleur traten ans Rednerpult und lancierten gemeinsam die symbolische «Behindertenliste 2023».

Dabei meldeten sich auch die drei Kandidierenden mit Seheinschränkungen Marianne Plüss (Bern / GLP), Sébastien Piguet (Waadt / PPS) und Cyril Mizrahi (Genf / SP) zu Wort. Für die Bernerin Plüss ist klar: «Es geht einfach nicht, dass nur eine Person mit Behinderung im Nationalrat ist.» Und Mizrahi, der bereits seit einigen Jahren in Genf auf kantonaler Ebene politisch tätig ist, betont, dass gewisse politische Themen auf Bundesebene geregelt werden müssen. Als Beispiel nennt er unter anderem die Sozialversicherungen. «Ich finde es wichtig, dass es Personen mit Behinderungen gibt, die sich für diese Themen einsetzen», so Mizrahi. Denn die Erfahrung zeige: Wenn man versuche, von aussen Politik zu betreiben, habe dies nicht die gleiche Wirkung.

Nach dem politischen Teil sorgte dann ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm für ein gemütliches Ausklingen. Von Rollstuhl-Akrobatik über Handpan-Klänge bis zu Poetry Pop und einem offenen Mikrofon wurde den Besucher:innen einiges geboten. Und was während des ganzen Anlasses natürlich auch nicht fehlen durfte: es wurden fleissig Unterschriften gesammelt für die Inklusions-Initiative.

 

Bildnachweis: SBV (Rafael Bornatico)