Licht beeinflusst das Wohlbefinden ganz entscheidend. Qualitativ gutes Licht trägt massgeblich zur Sicherheit bei und erhöht die Lebensqualität. Nur wer sich auch abends sicher orientieren und bewegen kann, erreicht eine Selbständigkeit, die über die eigenen vier Wände hinausgeht. Sehbehinderte Personen benötigen in der Regel mehr und gleichmässigeres Licht, damit sie Stufen, Treppen und mögliche Stolperfallen erkennen können.

Die Stadt Thun hat auf Initiative des SBV eine speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbeeinträchtigung adaptierte Beleuchtung bei den beiden Schleusenübergängen realisiert. Der Lichtschein fällt längs auf den Schleusenboden und bildet eine Linie als wegweisende Orientierung. Die Umgebung wird gleichmässig beleuchtet und die Lichtverschmutzung ist gering. Da keine Beeinflussung durch die Wasseroberfläche der Aare zu erkennen ist, ist auch die Blendung sehr klein. Alle diese Aspekte machen es möglich, die Brücken sicher zu überqueren.

Um die ideale Beleuchtung zu finden, arbeiteten die Stadt Thun und Energie Thun eng mit Lichtplanern sowie mit der regionalen Interessenvertretung der Sektionen Bern und Berner Oberland und dem Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen (SZBLIND) zusammen. Zunächst wurde die Situation an der Scherzlig- und Mühleschleuse analysiert. Danach wurden verschiedene Leuchten und Beleuchtungsarten getestet, um die optimale Lösung zu eruieren. Jetzt weisen uns zehn neue LED-Lampen den Weg über die Scherzligschleuse und ab Frühjahr deren dreizehn über die Mühleschleuse. Einem nächtlichen Spaziergang steht nichts mehr im Wege.