Fachtagung E-Accessibility bei Google
Im Rahmen des Tags der digitalen Inklusion am 21. November hat ADIS, zu deren Gründungsmitgliedern der sbv gehört, zur E-Accessibility-Tagung bei Google Zürich eingeladen. Praxisnahe Einblicke, starke Fachinputs und der Austausch mit Expert:innen aus verschiedensten Organisationen zeigten eindrücklich, wie breit digitale Barrierefreiheit gedacht werden muss.
Bildquelle: sbv
Die Tagung wurde von der Allianz Digitale Inklusion Schweiz (ADIS) organisiert, einem grossen schweizweiten Netzwerk, bei dem der sbv Gründungsmitglied ist (siehe Links).
Zum Auftakt führte Google durch sein «Accessibility Discovery Center». An verschiedenen Arbeitsstationen wurden Hilfsmittel und Assistive Technologien demonstriert. Die Führung vermittelte anschaulich, wie vielfältig Accessibility im digitalen Arbeiten ist, und wie stark die Qualität digitaler Produkte von konsequenter Barrierefreiheit profitiert.
Barrierefreie Websites kommen nicht nur blinden und sehbehinderten Nutzer:innen zugute
Ein zentrales Thema der anschliessenden Referate waren unsichtbare Behinderungen und Neurodivergenz (z.B. ASS, ADHS, Hochsensitivität etc.) und deren Relevanz im digitalen Raum. Für unsere Arbeit besonders lehrreich: Gut strukturierte, konsistente und klar verständliche Websites/Apps unterstützen nicht nur Menschen mit Sehbehinderung, sondern verbessern die Nutzbarkeit für sehr viele Menschen – insbesondere auch hinsichtlich kognitiver Belastung, Aufmerksamkeitssteuerung und Orientierung.
Barrierefreiheit wirkt damit als Qualitätsmerkmal und Nutzerfreundlichkeitsfaktor für eine breite Bevölkerung.
Barrierefreiheit zunehmend als verbindlicher Standard verstanden
Mehrere Beiträge stellten die Relevanz der WCAG-Richtlinien heraus und bestätigten: Entscheidend ist nicht nur die technische Konformität, sondern auch die konsequente Umsetzung von Struktur, Verständlichkeit, Navigation und Vorhersehbarkeit im Interface. Ebenso wurde die Zugänglichkeit für Menschen mit Hörbehinderung thematisiert, insbesondere durch klare Informationsaufbereitung und barrierefreie Medienformate.
Zum Abschluss gab es eine Paneldiskussion zum European Accessibility Act (EAA), der digitale Barrierefreiheit im EU-Raum zur Pflicht gemacht hat. Die Diskussion zeigte: Barrierefreiheit wird zunehmend als verbindlicher Standard verstanden – mit wachsendem Erwartungsdruck an Unternehmen, digitale Angebote nachhaltig zugänglich zu gestalten.
Die Fachtagung erwies sich als sehr bereichernd und unterstrich eindrucksvoll, wie zentral systematisches Accessibility-Testing für die digitale Zukunft ist.