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Verkehrssicherheit – gemeinsam sicher

Die Sicherheit von Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung ist auf Strassen und Trottoirs keine Selbstverständlichkeit. Wo der öffentliche Raum von vielen unterschiedlichen Personen benutzt werden, gehen die Bedürfnisse der sehbehinderten Personen leicht vergessen. Dagegen wehren wir uns mit unseren vier Schwerpunkten der Kampagne zur Verkehrssicherheit.

Massnahme 1: Radfahrende Kinder auf Trottoirs

Seit dem 1.1.2021 dürfen Kinder bis zu 12 Jahren auf Trottoirs Rad fahren, wenn weder Radweg noch Radstreifen vorhanden sind. Der sbv bekämpfte diese Revision, jedoch ohne Erfolg. Um den Befürchtungen Rechnung zu tragen, beauftragte der Bundesrat den Fonds für Verkehrssicherheit, in dem auch ein Vertreter des sbv sitzt, eine Sensibilisierungskampagne aufzugleisen.

Massnahme 2: Plakatkampagne sbv

Seit Sommer 2020 machen Plakate auf den Umstand aufmerksam, dass es wichtig ist, die taktil-visuellen Leitlinien nicht zu verstellen und den Durchgang freizulassen. Mit der simplen, aber klaren Botschaft: «Danke, dass Sie die Leitlinien für uns freihalten», machen wir Passantinnen und Passanten auf diese wichtige Verhaltensregel aufmerksam. Die Kampagne wird periodisch in verschiedenen Schweizer Städten eingesetzt. Sie finden das Plakat dazu unter Dokumenten.

Das Plakat zeigt eine Person mit weissem Stock auf einer Leitlinie. Im Hintergrund fahren auf der Strasse ein Auto und ein Fahrrad.

Das Plakat der Kampagne setzt auf die gemeinsame Rücksichtnahme und sagt Danke an alle, die das schon heute machen (Bild sbv).

Massnahme 3: bfu-Sensibilisierungskampagne

Wir haben in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu die Sensibilisierung «Freie Leitlinien – sichere Orientierung!» im Zeichen der Sicherheit von blinden und sehbehinderten Menschen im Strassenverkehr realisiert. Botschaftsträgerin ist eine entsprechend gestaltete Parkscheibe, die auf das elementare Anliegen von freien taktil-visuellen Leitlinien aufmerksam macht. Am Strassenrand sind Fahrzeuge so zu parkieren, dass eine hindernisfreie Orientierung garantiert ist. Wer dies im Verkehrsalltag berücksichtigt, trägt wesentlich zur Sicherheit der Menschen mit Sehbehinderung bei.

Die Distribution erfolgt durch die Sektionen, beziehungsweise die Mitglieder des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands in spontaner Reaktion auf falsch parkierte Autos und damit unpassierbare Leitlinien. Sie können diese Karten bei unserer Kontaktadresse via Email oder Telefon bestellen.

E-Trottinetts: sbv startet Sensibilisierungskampagne mit zwei Anbietern

Die E-Scooter-Anbieter Voi und TIER werben in einer gemeinsamen Kampagne mit dem sbv für mehr Rücksichtnahme beim Gebrauch der E-Trottinetts. Ziel der gemeinsam zwischen den beiden Betreibern und dem sbv entwickelten Massnahmen ist es, die Aufmerksamkeit der Fahrer:Innen von E-Trottinetts auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu lenken. Denn: «Im Weg stehende E-Trottinetts sind für Menschen mit Seheinschränkung ein grosses Problem. Wir sind daher froh, um die gemeinsame Informationskampagne mit Voi und TIER», sagt der Geschäftsführer Kannarath Meystre des sbv.

Partnerschaft mit sechs Regeln

Voi und TIER rüsten ihre Fahrzeuge mit Merkblättern aus, worauf die wichtigsten Verhaltensregeln beim Fahren und Abstellen des Fahrzeugs aufgeführt sind. So wollen sie Fahrerinnen und Fahrer zu einem rücksichtsvollen und ordnungsgemässen Fahren und Parkieren animieren, damit E-Trottis nicht zum Hindernis für andere oder gar zur Stolperfalle für blinde und sehbehinderte Menschen werden. Die Regeln lauten:

  • Halte die Leitlinien am Boden frei
  • Stelle den Scooter niemals mitten auf dem Trottoir ab
  • Stell das E-Trottinett nicht vor Fussgängerstreifen, Durchgänge und Treppen ab
  • Parkiere das E-Trottinett auf markierten Abstellflächen, falls vorhanden
  • Parkiere das E-Trottinett am Trottoirrand
  • Achte darauf, dass das E-Trottinett solide steht und nicht umfallen kann

Digitale Fahrschule gegen Wildparkieren

Zusätzlich haben die beiden Anbieter weitere Massnahmen ergriffen, die dazu beitragen, das Wildparkieren zu verhindern. Voi-Nutzende können an der von Voi entwickelten digitalen E-Trotti-Fahrschule teilnehmen. Zum Start der gemeinsamen Kooperation wurde die Fahrschule um einen zusätzlichen Bereich erweitert, in dem Teilnehmenden lernen, wie sie Rücksicht auf visuell eingeschränkte Verkehrsteilnehmende nehmen können. Mit der TIER-Patrol setzt man verstärkt auf die Kontrolle an neuralgischen Punkten. TIER-Mitarbeitende sind zu Fuss in St. Gallen, Basel und Bern unterwegs, um die Aufstellung der Fahrzeuge zu prüfen und Sorge zu tragen, dass die Elektrofahrzeuge ordnungsgemäss auf dem Trottoir parkiert und hindernisfrei aufgestellt sind.