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Publiziert am: 22.10.2024

Berliner Verkehrsbetriebe wählen INTROS – mit sbv-App!

Nach einer europaweiten Ausschreibung, um die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr weiter zu verbessern, haben sich die Berliner Verkehrsbetriebe für das Mobilitätsassistenzsystem INTROS der Firma Trapeze entschieden. INTROS liefert akustische Fahrgastinformation in Bussen und Strassenbahnen. Die dazugehörige App wurde vom sbv entwickelt.

Gelbes Berliner Tram hält an einer Haltestelle. Dahinter ist der Berliner Fernsehturm zu sehen.

Das INTROS-System bietet wertvolle Orientierung im öffentlichen Verkehr und unterstützt die BVG bei der Inklusion aller Fahrgäste. Bildquelle: BVG / Sven Lambert

Für blinde, sehbehinderte oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist die selbstständige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oft eine Herausforderung, insbesondere an unbekannten Orten oder in Menschenmengen. Zu erkennen, wo das Fahrzeug hält und wohin es wann abfährt, oder rechtzeitig Hilfe beim Ein- und Aussteigen zu erhalten, sind oft schwer zu überwindende Hürden.

Das INTROS-System von Trapeze und sbv bietet wertvolle Orientierung im öffentlichen Verkehr und unterstützt die BVG bei der Inklusion aller Fahrgäste. INTROS setzt sich aus einer App und einem Fahrzeugmodul zusammen. Die INTROS-App «ÖV-Radar», die für den Einsatz in Berlin angepasst wird, wurde von den Spezialisten des sbv entwickelt – also von Betroffenen für Betroffene.

Barrierefrei unterwegs im öffentlichen Verkehr

Mithilfe der INTROS-App oder eines anonym nutzbaren Handsenders werden Fahrgäste an der Haltestelle von den Fahrzeugen erkannt. Diese geben sich mit Liniennummer und Fahrziel zu erkennen und senden daraufhin einen gut hörbaren Türfindeton aus. Ist die Route in der App bereits geplant, wird das richtige Fahrzeug direkt angesprochen, was den Fahrgästen das Einsteigen in das richtige Fahrzeug zusätzlich erleichtert. Im Fahrzeug können die Fahrgäste den Verlauf der Fahrt in der App mitverfolgen. Rechtzeitig vor Ankunft an der Zielhaltestelle meldet sich die App beim Fahrgast.

INTROS – speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung zugeschnitten

Um all dies zu ermöglichen, rüstet Trapeze die Busse und Strassenbahnen der BVG mit einer Akustikbox aus. Diese verfügt über genügend Rechenleistung, um auch an grossen Umsteigeknoten den Kontakt mit den Fahrgästen aufzubauen und zur richtigen Zeit die gewünschte Sprachausgabe in der natürlich klingenden neuronalen BVG-Stimme zu erzeugen. Der integrierte Verstärker ermöglicht die direkte Ansteuerung der Aussenlautsprecher.

Die Weiterentwicklung der INTROS-App «ÖV-Radar» erfolgt durch den sbv. Die App wird speziell auf die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Menschen zugeschnitten und ist für die Nutzung mit Screenreadern und Smartphone-Assistenten optimiert. Weitere Infos über INTROS finden Sie unter den Links.

Das von der BVG beauftragte System «Sprechendes Fahrzeug» und «Sprechende App» baut auf der bestehenden INTROS-Lösung von Trapeze, Systemtechnik und sbv auf, die bereits in mehreren Städten erfolgreich im Einsatz ist. sbv und Trapeze hoffen, ihre inklusive Lösung für den öffentlichen Nahverkehr bald auch in einer Schweizer Stadt realisieren zu dürfen.

Berlin bereits 2013 mit dem Access City Award als «barrierefreie Stadt» ausgezeichnet

Bereits 2013 wurde Berlin von der Europäischen Kommission mit dem Access City Award als «barrierefreie Stadt» ausgezeichnet, in Anerkennung der umfassenden Massnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, insbesondere im öffentlichen Verkehr. Eine zentrale Rolle spielte dabei das Engagement der BVG. U-Bahn-Stationen und Haltestellen wurden und werden barrierefrei umgebaut, es wurden barrierefreie Busse und Bahnen angeschafft und die Fahrgastinformation nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erprobt.

Die Bemühungen der Stadt und ihrer Verkehrsbetriebe, die Hürden für sehbehinderte und mobilitätseingeschränkte Bürger und Fahrgäste bestmöglich zu beseitigen, werden nun fortgesetzt mit der Beschaffung eines Systems für die akustische Fahrgastinformation. Der Zuschlag erfolgte nach einer ausführlichen Evaluierung mit Beteiligung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). Auch ein Praxistest auf dem BVG-Gelände war Teil des Auswahlverfahrens.